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Geschichte für ein Badewannenbuch In der eigenen, von Kind auf vertrauten Stadt in einem Hotel zu nächtigen, meint Bert, ließe die Grenze zwischen Bekanntem und Unbekanntem dehnbar werden: Schlupflöcher für den Alltag. Sicher: die Vorhallen und Doppelzimmer gleicher Preiskategorie glichen einander wie die eigenen Füße. Das verschossene Rot der Polster im Aufenthaltseck und die gläsernen Salzstreuer auf den Frühstückstischen seien austauschbar. Aber der Blick aus dem Fenster auf Wohlvertrautes, die eigene Wohnung, die jederzeit erreichbar bleibe, die Unmöglichkeit, bei den ersten Schritten aus dem Haus sich im Gewirr der Stadt zu verlaufen, gäben dem Aufenthalt etwas Unerhörtes: Einer späht durchs Schlüsselloch bei unverschlossener Tür am hellichten Montagvormittag. |