Wasser
 
 
Startseite

Überblick

weiter

zurück



 
Geschichte für ein Badewannenbuch

Ich kann mir jeden Rausch vorstellen, sagt Bert. So werde ich von meinen Phantasien ganz besoffen. Zu dumm, daß dies die primitivste Form des Rausches ist, ebensogut mit ein paar Gläsern Bier oder einer Flasche Rotwein zu erzeugen.

Zur nächsten "Geschichte für ein Badewannenbuch"


In ziemlicher Verzweiflung hat A einmal einen Amöbenbrief an sich selbst geschrieben. Sie hat sich in zwei A's geteilt, eine alte, in ihrer Autorität untergrabene Mutter A und eine noch nicht ausgeschlüpfte, neue A, die der Mutter A in den Bauch beißt. Diesen Brief hat sie an ihren ersten Liebhaber geschickt, der hat sich erschrocken zurückgezogen.


A ist gegen die Diskriminierung des Bauchnabels. Er ist der Nabel der Welt, der Anfang aller Geschichte. Wer das Spiegelbild des Bauchnabels entziffern kann, erwirbt gute Grundkenntnisse für jedes weitere Studium.
A liebt Bäuche. Sie will nicht die sichtbaren Zeichen des Genusses bekämpfen, die Spuren der Eßlust, die geleistete und einverleibte Arbeit, die so einen Bauch schafft. Es ist wie beim Fotografieren, da bemüht man sich über die Köpfe der Menschen hinwegzufotografieren, um die baulichen Schönheiten der Stadt ohne Menschenabfall in die Erinnerung zu zwingen.
A hat Bilder gesehen, Abfallcollagen aus Plastikteilen, die so zusammengesetzt waren, daß sie die Form einer Spülmittelflasche entwarten, hoch wie eine Wand. Auf dem Boden lag das Vorbild, eine leere Plastikflasche.
A sieht jetzt die Schaufenster mit Staunen an, soviel Schuhe auf einem Haufen, in einen Glaskasten gestellt, daneben ein Brillenberg, drei auf vier Meter, ein Bücherrechteck und Schaufensterpuppen, davor echte Menschen.

Spiegel