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Vorstellung einer Stadt

A sehnt sich nach der anderen Stadt. Den halbgefrorenen Fluß, die leeren Plätze, die grauen Prachtbauten, die über den Winter dämmern. Die Kälte, die die Beine hochkriecht, die ersten Lichter nachmittags. Die Suche nach einem Bistro. Die Flipperautomaten, der schmale Gang zwischen der Theke und den Apparaten, den fleischfressenden Blumen. Hier sitzt sie an einem tablettgroßen Tisch, raucht, trinkt lange an einer Tasse Kaffee, wartet ab, bis es draußen ganz dunkel geworden ist, sich drin alles abhebt, farbig, warm, laut.

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Dabei gibt es Tage, an denen A nicht aus dem Bett findet. Sie schläft, bis ihr die Zunge am Gaumen klebt, liest bis sie buchstabenbesoffen ist, telefoniert bis die Ohren heiß sind, kann weder Anfang noch Ende finden. Jede Tätigkeit draußen ist schwierig, kräfteverschleißend, wenn sie sich nur schon ein Brot schmiert und die Wurst wieder in den Kühlschrank zurückstellt.

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