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Vorstellung einer Stadt

Sie sind in die Stadt gefahren, um einige Tage zur gemeinsamen Geschichte werden zu lassen. Und gerade diese Stadt kennt soviele Geschichten, daß die ihre unauffällig wird.
Die Kälte, der Winter, der die Stadt mit ihren Ausdünstungen auf Distanz hält, ist gerade recht, um Nähe auszuprobieren. Die Vorstellung einer einfachen Liebesgeschichte. Wie sie sich anlachen und plötzlich umarmen. Der Freund auf der Rolltreppe, sein langes Haar fällt auf die Schulter, A streckt die Hand nach ihm aus, will sich sicher sein. Wie ein ganz gewöhnliches Bedürfnis, so alt und so bekannt, daß es A erst einmal ablehnen mußte, einmalig zu sein vorgibt, und A sich jetzt nach etwas sehnt, das sie sonst vor Enge zornig werden ließ. Es galt was aufs Spiel zu setzen, da Liebe und Unglück für A zusammengehörten. In der Unmöglichkeit ist der Liebe Versteck. A stöbert sie hier auf, vertröstet das Unglück, laß man, später, und hat den vorläufigen Triumph.

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A kennt eine Frau, die hat ihr Hochzeitsmöbel blau angestrichen nach fünfundzwanzig Jahren Ehe.


A zieht Frieda K zu Rate, die den überstürzten Aufbruch vom Morgen nicht übelgenommen hat.
Die Liebe? Frieda K schüttelt den Kopf, wischt sich die Hände an der Schürze ab und erzählt von Max, dem schmucken jungen Herrn - blond, mit zurückgekämmtem Haar und hochgewachsen, stellt sich A ihn vor - der ihr den Hof gemacht habe. So wie es die jungen Herren damals hielten, harmlos nennt sie das heute. Sie habe aber doch den Herrn Max zu lange hingehalten, sie hatte ja schließlich ihren Stolz. Beim nächsten Mal war sie schlauer, der hatte auch gar nicht so die Manieren wie der Max, ein Draufgänger war der, da war der schmucke Max eine Wachspuppe dagegen. Und eigentlich sei das schon immer so gewesen, daß mit Zimperlichkeit keine Liebe zu bestreiten gewesen ist, und die Tochter sei temperamentvoll und klug, punktum.

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